Bilder und Bericht von der WM in Gent 06.11.2022

 

 

WWWWW - Wahnsinn – Wöhrle / Wurth gewinnen WM-Goldmedaille

am 6. November 2022 in Gent (Belgien)

Nach drei Silbermedaillen gewann der Gutacher Kunstrad-Zweier Sophie-Marie Wöhrle und Caroline Wurth den langersehnten WM-Titel. Die Gutacher Fans tobten und die zahlreichen Zuschauer applaudierten anerkennend, als das Ergebnis von 142,72 Punkten auf der Anzeige aufleuchtete. Überglücklich und mit Freudentränen in den Augen lagen sich die beiden Sportlerinnen in den Armen und konnten es kaum glauben, dass ihr WM-Traum in Erfüllung gegangen war. „Wir sind so glücklich und dankbar, dass wir endlich liefern konnten, als es darauf ankam. Die letzten Jahre waren wir körperlich zwar fit, aber die mentale Stärke hat einfach gefehlt. Diesmal haben wir beide gemerkt, das kann dieses Jahr wirklich klappen!“, erklärten die Gold-Mädels.

Die konkurrierenden Titelverteidigerinnen aus Württemberg, Helen Vordermeier und Selina Marquardt, landeten mit 140,45 Punkten auf dem Silberrang. Die Vorrunde hatten sie noch sehr souverän mit 145,11 Punkten gewonnen, während die Schwarzwälderinnen sich mit 137,38 Punkten als Zweite für die Finalrunde der besten Vier qualifizierten. Dieses Ergebnis hatte aber keinen Einfluss auf die Titelvergabe. Neben den beiden deutschen Paaren standen die Zweier aus Österreich mit Rosa Kopf/Svenja Bachmann und der Schweiz Sina Bäggli/Julia Hämmerli drei Stunden später ebenfalls wieder auf der Fläche.

Beide deutsche Paare machten es im Finale sehr spannend. Die Gutacherinnen gingen mit der Schwierigkeit von 154,80 Punkten als letztes Paar auf die Wettkampffläche in der Topsporthal in Gent. Hochkonzentriert, ruhig und mit entschlossener Miene begannen sie die Kür. Gemeinsam auf einem Rad lief die Kür einwandfrei, alle Elemente klappten bestens, sodass sie mit 152 Punkten auf zwei Räder wechselten. Bei der Drehung im Kehrlenkersitzsteiger kam es aber zu einem Sturz und die ganze Halle stöhnte, viele Punkte waren verloren und das Zittern begann. Der Krimi nahm seinen Lauf, die beiden ließen sich aber von dem Malheur nicht beeindrucken und setzten ihre Kür unbeeindruckt fort. Pünktlich mit dem Gongschlag beendeten sie die Kür mit 142,72 Punkten, doch die internationale Jury ließ sich mit der Bestätigung zum Happy End noch Zeit. In den Armen von Bundestrainer Dieter Maute harrten die beiden aus, bis das Endergebnis sicher war. Maute war daher der Erste, der seinen langjährigen Kader-Sportlerinnen gratulieren konnte. Dann gab es kein Halten mehr, Freunde und Gutach-Fans stürmten zur Absperrung an der Wettkampffläche und umarmten die frisch gebackenen WM-Siegerinnen.

Direkt im Anschluss schritten die drei Gewinnerpaare zum Siegerpodest und mit La-Ola-Wellen und frenetischem Applaus machten sie ihre Ehrenrunde. Verschwitzt und mit viel Herzklopfen bekamen die Siegerinnen das begehrte Regenbogentrikot übergestreift und die Goldmedaille von Toni Kirsch, dem UCI-Präsidenten Indoor Cycling, umgehängt. Die Bronzemedaille gewann der Zweier Rosa Kopf/Bachmann aus Österreich (118,82), Vierte wurden die Schweizerinnen (115,97).

Eine große Überraschung und Ehre war zu Anfang gewesen, dass die Gutacherinnen bei der Eröffnung der Hallenrad-Weltmeisterschaft die Deutschlandfahne in die Arena tragen durften. Fans weltweit verfolgten die spannenden Wettkämpfe im Livestream und die mitgereisten 17 RSVler vom Heimatverein Gutach waren ganz aus dem Häuschen, sodass am Abend beim UCI-Bankett alle kräftig feierten. 2022 war mit dem Triple die erfolgreichste Wettkampfsaison für die Weltmeisterinnen, denn sie waren schon bei der Europameisterschaft und der Deutschen Meisterschaft ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden. Seit 2011 sind die 25-jährigen Frauen gemeinsam bei nationalen und internationalen Wettkämpfen auf dem Rad unterwegs und feierten einige Erfolge mit der großen Unterstützung ihres Heimatvereins RSV Gutach.

Karin Wurth

 

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